Ob ein klassischer langsamer Walzer oder Wiener Walzer, Samba oder Salsa, Tango oder Toror. Die Welt tanzt – und das nicht erst seit gestern. 1982 rief das Internationale Theaterinstitut (ITI) zu Ehren des französischen Balletttänzers Jean-Georges Noverre den Welttag des Tanzes aus. Seitdem wird jedes Jahr am 29. April, dem Geburtstag Noverres, jegliche Form des Tanzes gefeiert und gewürdigt. Menschen aus der ganzen Welt sind an diesem Tag dazu eingeladen, die universelle Sprache des Tanzes zu zelebrieren – auf der großen Bühne oder im kleinen Kreis, zu Festlichkeiten oder im Alltag, in der Ferne oder zu Hause.
Wir nehmen uns diesen schwungvollen Welttag des Tanzes zum Anlass, um in diesem Artikel traditionelle Tänze und auf welchen Reisen sie erlebbar werden, vorzustellen – sei es der indochinesische Apsara-Tanz, der Totor-Tanz Indonesiens, der Tanz der Derwische oder aber der Vogeltanz auf Ua Pou. Wir laden zum Tanz! Dürfen wir bitten?


Der Apsara-Tanz entstammt der reichen Kulturwelt Indochinas und wurzelt tief in der hinduistischen sowie buddhistischen Mythologie. Inspiriert von den halb menschlichen, halb göttlichen Tänzerinnen – den Apsaras – ist der Tanz viel mehr als Unterhaltung. Er zeugt von Eleganz und Anmut und trägt eine tiefe kulturelle Bedeutung in sich. Zarte Handbewegungen und fließende Gesten gehen ineinander über und schaffen so eine eigene Erzählung.
Der Totor-Tanz ist eine traditionelle und rituelle Tanzform im indonesischen Nordsumatra. Häufig wird diese bei Zeremonien und Festen aufgeführt, besonders bei Hochzeiten oder wichtigen rituellen Anlässen. Die Tanzenden bewegen sich dabei in einem kraftvollen Rhythmus, wobei sie vor allem ihre Arme in synchronisierten Bewegungen schwingen. Traditionelle Trommeln und andere Instrumente begleiten die Tanzenden musikalisch.
Wenn sich Derwische um ihre Achse drehen und die weißen Röcke fliegen, verbreiten sie Ruhe und Gelassenheit. Der Tanz der Derwische ist tief in der Kultur der Sufi verwurzelt. Während des Tanzes drehen sich die Derwische in einer meditativen Bewegung gegen den Uhrzeigersinn. Im Sema, dem Drehtanz, gelangen die Tanzenden schließlich in einen Zustand der Transzendenz und öffnen die dar (aus dem Persischen für "Tür"), um dem Göttlichen nahe zu kommen.
Der Vogeltanz der Ua Pou, der im südlichen Pazifik gelegenen Insel in Französisch-Polynesien, spiegelt eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur wider. Dabei ahmen die Tanzenden die anmutigen Bewegungen heimischer Vögel nach und verkörpern somit die Freiheit und Schönheit des Fliegens.





